Vereinsgeschichte

1974

Als sich 1974 einige Modellbahnfreunde in einer Gaststätte in Friedberg trafen, ahnte keiner der Anwesenden, dass das Ziel „Aufbau einer Modellbahnanlage“ bald in den Hintergrund treten würde. Am 23. August 1974 wurde der Verein offiziell gegründet. In dem in Bad Nauheim von der Bundesbahn angemieteten ehemaligen Rottengebäude entstand zwar eine Anlage nebst Klubräumen, doch ein Einbruch und Vandalismus zerstörten den Traum.

1976

Nach dem Einbruch sollten Sonderfahrten mit angemieteten Fahrzeugen der Darmstädter Eisenbahnfreunde die finanzielle Grundlage für einen Wiederaufbau der Modellbahn sein. Die Fahrten 1976 mit den Dampflokomotiven 98 727 (Zucker-Susi) waren ein großer Erfolg. Der Hauch der großen Eisenbahn hatte die Mitglieder gepackt – eigene Fahrzeuge wurden beschafft – die Modellbahn geriet in Vergessenheit.

1980 – 1983

Am 20. September 1980 setzte sich erstmals ein eigener Museumszug auf den BLE-Gleisen in Bewegung. Die Aufrüstung und Rekonstruktion der ersten Wagen der Eisenbahnfreunde Wetterau erforderten weit über 2.000 Arbeitsstunden und erhebliche Geldmittel. Gefahren wurde mit den BLE-Dieselloks V 116 und 126. Eine Sonderfahrt mit der 24 009 auf der BLE sorgte für Aufsehen. 1983 erwarben die EFW die V 36 der Aktienzuckerfabrik Friedberg.

1985

Ab dem Jahr 1985 entstand auf dem Vereinsgelände an der Stelle, an der einmal der Schuppen für die Bad Nauheimer Bahnhofs-Köf stand, eine ca. 150 qm große Halle zur Aufarbeitung von damals drei vorhandenen Draisinen. Fertig gestellt wurde die Draisinenhalle in den Wintermonaten 1986/87. Die drei Hallengleise stoßen rechtwinklig an das Anschlussgleis des Vereins, so dass die Draisinen hier mit ihrer Wendeeinrichtung eingesetzt werden können. In der Halle selbst befindet sich neben einer großen Werkbank und einem Teilelager die größte Sammlung von Regelspur-Draisinen in Deutschland.

1987 – 1990

Was ist eine Museumsbahn ohne Dampflok? Unter diesem Motto bemühte sich der Verein jahrelang, eine kleinere aber zugkräftige Maschine zu finden. Im Jahr 1985 gelang dies – die Basaltwerke Nickel überließen dem Verein leihweise die, zuletzt als Denkmal in Dreihausen aufgestellte, ehemalige Lok 1 der Marburger Kreisbahn. Die MKB 1 wurde am 2. Mai 1987 von Dreihausen über die Straße mittels eines Tiefladers nach Darmstadt-Kranichstein zur Aufarbeitung überführt. Ende 1988 sollte sie, soweit sich keine unvorhersehbaren Schäden ergaben, zum Einsatz auf der BLE kommen. Doch es kam anders! Aufgrund laufender Verzögerungen wurde die Lok zur Beendigung der Arbeiten zur Teutoburger-Wald-Eisenbahn nach Lengerich-Hohne gebracht. Obgleich die Lok relativ gut erhalten war, war sie total zerlegt und viele Teile erneuert worden. Nach mehr als 5000 Arbeitsstunden und mit großem finanziellen Aufwand erfolgte die betriebsfähige Abnahme erst 1990.

Die Lok MKB 1 ist nun einsatzbereit! Seit dem 25. August 1990 fahren die Eisenbahnfreunde Wetterau die Museumszüge mit Dampf. Voraussetzung für den Betrieb einer Dampflok ist jedoch ihre geschützte Unterbringung. Dies erforderte den Bau einer vereinseigenen Fahrzeughalle. Nach umfangreichen Planungen und Diskussionen entschied man sich für eine moderne Stahlbaukonstuktion für zwei Hallenstände und ein überdachte Abstellmöglichkeit außerhalb der Halle.

In den Jahren 1987 – 1990 wurde die weitgehend unverändert gebliebene Ex-Rottenunterkunft – dank eines großzügigen Zuschusses der Stadt Bad Nauheim zu einem gemütlichen Vereinsheim umgestaltet. Ziegeldach, Gaszentralheizung, Toilettenanlage, Waschraum mit Dusche fachwerkartig verkleideter Innenraum, gefliester Fußboden sind mit viel Eigenleistung geschaffen worden. Selbstverständlich wurde auch an eine Zapftheke und eine moderne Küche gedacht. Den hinteren Teil des Hauses bilden eine kleine Werkstatt und ein Lagerraum.

1992 – 1993

Ab Mai 1992 bis Ende 1993 wurde die Fahrzeughalle gebaut. Ohne die finanzielle und ideelle Unterstützung der Stadt Bad Nauheim wäre ein solches Projekt nicht möglich gewesen. Trotzdem blieb die Halle aus finanziellen Gründen vorläufig mit nur einem Gleis in Betrieb. Anlässlich der Eröffnung der TSB Strecke Usingen-Gräfenwiesbach fährt unser Zug mit Dampflok EFW 1 erstmals außerhalb der BLE.

1996

Anlässlich des Rosenfestes furh ein Sonderzug von Königstein nach Steinfurth mit zwei VT 628 der FKE.

2000 – 2004

Erst im Jahr 2000 war es dank der großzügigen Unterstützung der Firma Heinstadt & Reiss GmbH möglich, die noch fehlende Untersuchungsgrube zu bauen und das zweite Hallengleis zu verlegen. 2001 erste Fahrt der frisch abgenommenen Diesellok EFW2, der V36 ex Zuckerfabrik, vor dem Museumszug. Erstmals nehmen Vereinsmitglieder an einer Ralley für Handhebeldraisinen in Finnland als eigenständiges Team teil. ResiinaRalli von Seinäjoki nach Lappeenranta. Es werden Absichten der BLE bekannt, die Strecke zwischen Bad Nauheim und Münzenberg und Griedel für den Gesamtverkehr stillzulegen. Die Umsetzung dieser Pläne hätte auch das Aus unseres Museumsbahnverkehrs bedeutet. Es gab also zwei Alternativen: die Strecke übernehmen und die Aktivitäten des Vereins sichern oder die Strecke nicht übernehmen und den Verein zwangsläufig der Insolvenz auszuliefern. Die EFW haben sich für die Übernahme der Strecke ausgesprochen. Zum 01.01.2003 geht die Strecke Bad Nauheim-Nord – Münzenberg und  Griedel in die Verantwortung der EFW über. Mit Elan machen sich die Mitglieder der EFW nun daran, den Erhalt der Strecke zu sichern. 2004 wird der Güterzugverkehr auf der ehemaligen BLE mit dem Holzzugverkehr zwischen Münzenberg und Griedel unter Regie der EFW wieder aufgenommen.

2005 – 2007

Der neue Kreisel in Griedel wird eröffnet. Damit ist die Zukunft des Holzzugverkehrs aus straßenbaulicher Sicht langfristig gesichert.

Nach intensiven Analysen und Prüfungen wird der Fahrzeugpark für das deutlich gestiegene Transportgeschäft erweitert; eine KraussMaffei 440 C und eine MaK 650 D werden gebraucht erworben und entlasten die V 36 im Zugverkehr. Die Aufarbeitung der MaK ist für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen, die KraussMaffei ist betriebsfähig. Die Dampflok EFW 1 verlässt Bad Nauheim, um in Krefeld wieder betriebsfähig aufgearbeitet zu werden.

2009

Umbau des Bahnhofs Bad Nauheim-Nord im Zuge der Baumaßnahmen zur Landesgartenschau 2010. Start des Umbaus eines österreichischen Spantenwagens und damit Beginn des Projektes ZUGLUFT (Theater im Zug). Die EFW 1 kehrt nach Bad Nauheim zurück und wird in Betrieb genommen, nach nur drei Fahrtagen muss sie jedoch aufgrund eines Zylinderschadens wieder abgestellt werden.

2010 – 2011

Umfangreiche Sonderfahrten anlässlich der Landesgartenschau. Jedes Wochenende pendelt der Rosenexpress mit Motorbahnwagen ins Rosendorf Steinfurth.

ZUGLUFT startet mit einem Auftritt von Lilo Wanders, weitere bekannte Künstler werden in den kommenden Jahren folgen. Die Stopfmaschine wird nach umfassender Instandsetzung wieder in Betrieb genommen.

2012 – 2014

Wiederinbetriebnahme der Dampflok nach Instandsetzung des Zylinders. Es wird wieder regelmäßig Dampfbetrieb auf der Strecke angeboten. Aufarbeitung und Inbetriebnahme des dritten SKLs für die Unterstützung in der Streckenunterhaltung. 2014 wird der Bahnhof Bad Nauheim-Nord die Kulisse des preisgekrönten HR-Tatorts „Im Schmerz geboren“ mit Ulrich Tukur alias Felix Murot.

2015

Das Projekt Vogelzug startet in die zweite Saison. Unser Museumszug als fahrende Beobachtungsstation für Vögel innerhalb der Naturschutzgebiete.